Zeittafel und Bilder-Galerie
zu David Hume


Eine reichhaltige Auswahl von Abbildungen zu David Hume findet sich im Internet bei www.thecelebritypix.com


Sehen Sie ein Video bei YouTube mit einer Kurzeinführung in die Philosophie David Humes:
A 5-minute introduction to one of the most influential philosophers of all time.
Much food for thought about morality, the nature of science, and the silliness of religion.



 

Bezüglich der Lebensdaten des jungen Hume herrscht einige Unsicherheit. Grund dafür ist der in Schottland bis Mitte des 18. Jahrhunderts gültige Julianische Kalender, in dem die Jahreslänge mit 365 1/4 Tagen angegeben wird, was um etwa elf Minuten zu lang ist. Der Kalender hinkte also dem tatsächlichen Sonnenstand nach. 1751 wurde der Tag nach dem 2. September deshalb als >14. September< gerechnet. Soweit es mir möglich war, habe ich die Daten korrigiert.

Als Link (blau) gekennzeichnete Personen oder Örtlichkeiten beziehen sich auf zugehörige und direkt ansteuerbare Dokumente
in der unten folgenden Bilder-Galerie.

1711

7. Mai: David Hume wird in Edinburgh geboren.

1711-23

Hume lebt mit seiner Familie in Ninewells, im calvinistischen Süden Schottlands, und in Edinburgh (Lawnmarket), der Hauptstadt des Landes. 1713: Tod des Vaters. Ab Herbst 1723 besucht Hume Vorlesungen an der Universität Edinburgh.

1725 (6)

Frühjahr: Rückkehr nach Ninewells.

1726

Ab Herbst: Studium der Rechte an der Universität Edinburgh. Freundschaft mit Henry Home, dem späteren Lord Kames.

1729

Frühjahr: Abbruch des Studiums. Rückkehr nach Ninewells. Enthusiastische Beschäftigung mit stoischen und der Stoa nahestehenden Autoren. Ab September: Schwere Depressionen.

1730

Herbst: nach Edinburgh, wo Hume sich erholt.

1731

Frühjahr: Rückkehr nach Ninewells. Dort beginnt im Mai eine zweite lange Depressionsphase. Frühsommer: Beginn des empiristischen Philosophierens.

1734

Februar: Hume verläßt Schottland. In London schreibt er den >Letter to a Physician<. Hume gesundet. Mitte März: Reise nach Bristol, wo er als Schreibgehilfe bei einem Kaufmann arbeitet. Sommer: Reise nach Frankreich. Aufenthalt in Paris und Reims.

1735

Sommer: Reise nach La Flèche, nahe Le Mans. Dort lebt er zwei Jahre lang und arbeitet an seiner Philosophie.

1737/8

Sommer: Reise nach London, wo Hume siebzehn Monate bleibt. März 1738: Reise nach Rochester, um Joseph Butler zu treffen.

1739

ca. 30. Januar: Ein Traktat über die menschliche Natur (erster und zweiter Band). Ende Februar: Reise nach Ninewells. November/Dezember: Vernichtende Rezension des Traktats in >The History of the Works of the Learned<. Hume trifft Francis Hutcheson.

1740

März: Abriß. Hume reist im Frühling nach London, um die Druckfahnen des dritten Bandes des Traktats zu korrigieren. Dieser erscheint am 30. Oktober. Rückkehr nach Schottland.

1741

Spätherbst: Erster Teil der Essays.

1742

Januar: Zweiter Teil der Essays. Hume lebt vor allem in Edinburgh. Beginn vieler Freundschaften mit den übrigen Vertretern der >schottischen Aufklärung<.

1744

Sommer: Bewerbung um den Lehrstuhl für >Ethics and Pneumatical Philosophy< an der Universität Edinburgh.

1745

Mitte Februar: Reise nach St. Albans nahe London. Tutor und Pfleger des Marquis von Annandale. Tod der Mutter. Mai: Brief eines Edelmannes. Humes Bewerbung wird abgelehnt.

1746

April: Ende des Aufenthalts in St. Albans. London. Privatsekretär General Sinclairs. Militärexpedition an die Küste Frankreichs. Danach Aufenthalt in London.

1747

Frühjahr: Rückkehr nach Schottland.

1748

Hume begleitet Sinclair auf eine Gesandtschaftsreise an die Höfe in Wien und Turin. Unter anderem besuchen sie verschiedene deutsche Städte, so Köln, Frankfurt und Nürnberg. 22. April: Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand. 19. November: Drei Essays. Aufenthalt in London.

1749

Frühsommer: Rückkehr nach Ninewells. Arbeit an verschiedenen philosophischen und historischen Projekten. Wahrscheinlich lernte Hume damals (oder etwas später) Adam Smith persönlich kennen.

1751

30. November: Eine Untersuchung über die Prinzipien der Moral. Sekretär der Philosophischen Gesellschaft in Edinburgh.

1752

14. Januar: Politische Diskurse. Vergebliche Bewerbung um den Lehrstuhl für Logik an der Universität Glasgow (als Nachfolger Smiths). Ab Februar: Bibliothekar am Juristenkollegium in Edinburgh. Arbeit an der Geschichte Englands. Eigene Wohnung in Edinburgh: Riddle's Close (Lawnmarket). Erster bekannter Brief an Adam Smith.

1753

Umzug in Edinburgh von Riddle’s Land, Lawnmarket, nach Jack’s Land, Cannongate. Hume lebt dort neun Jahre lang.

1754

20. November: Geschichte Englands (erster Teil). Kassier der Select Society.

1755/6

Auseinandersetzungen in der Kirche Schottlands wegen der freidenkerischen Ansichten Humes.

1757

Januar: Hume legt sein Amt als Bibliothekar nieder. 7. Februar: Vier Abhandlungen. 3. März: Geschichte Englands (zweiter Teil).

1758

Sommer: London, wo Hume den dritten Teil seiner Geschichte Englands abschließt und unter anderen Edmund Burke, Benjamin Franklin und Edward Gibbon kennenlernt.

1759

Februar: Geschichte Englands (dritter Teil).

1761

Juni: Reise nach London. 17. November: Geschichte Englands (vierter Teil). Zurück nach Schottland.

1762

Frühjahr: Hume bezieht eine neue Wohnung in James’ Court, Lawnmarket, Edinburgh.

1763

Herbst: Reise nach Frankreich als Privatsekretär des britischen Botschafters, Graf Hertford. Beginn der Freundschaft mit Mme. Boufflers und den französischen Aufklärern. Mozart im Salon der Mme. Boufflers.

1765

Frühsommer: Hume übernimmt für mehrere Monate das Amt des Geschäftsträgers in der britischen Botschaft in Paris.

1766

Januar: Rückreise nach London gemeinsam mit Jean-Jacques Rousseau. Streit mit Rousseau. Veröffentlichung des Briefwechsels zwischen den beiden (Oktober: französisch, November: englisch). Rückkehr nach Schottland.

1767

Ab Februar: Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt in London (bis Januar 1768).

1769

August: Rückkehr nach Schottland.

1769-76

Hume läßt sich ein Haus in St. Andrew’s Square, in der New Town Edinburghs, bauen, das er im Sommer 1771 bezieht. Freundschaft mit Nancy Orde. Verschlechterung des Gesundheitszustandes. Überarbeitung des gesamten Werks (mit Ausnahme des Traktats).

1776

April- Juli: England-Reise aus Gesundheitsgründen. 4. Juli: Abschiedsessen in Edinburgh. 25. August: Tod.
Der HUMANISTUSCHE PRESSEDIENST zum Todestag von David Hume am 25.08.2008

1777

März: Smith veröffentlicht Humes Autobiographie und seinen Brief an William Strahan. Die Essays Über Selbstmord und Über die Unsterblichkeit der Seele erscheinen.

1779

Humes Neffe publiziert im Frühjahr die Dialoge über natürliche Religion.




Bilder-Galerie

Zur Herkunft David Humes aus "Hoome"

Auf einer 300 Jahre alten Karte von Großbritannien, angefertigt von Johann Baptist Homann in Nürnberg, ist das Stammschloss der Humes im Süden Schottlands eingezeichnet: "Hoome". Klicken Sie auf das Bild, um Vergrößerungen und weitere Informationen zu erhalten.

Links oben auf der Karte Edinburgh, die Hauptstadt Schottlands und Geburtsstadt Humes. Das umrandete Viereck (das die folgende Karte im vergrößerten Maßstab zeigt) bezeichnet die "Stammlande" der Humes (ursprüngliche Schreibweise zumeist: Home) nahe der englischen Grenze, wo David seine ersten zwölf Lebensjahre vornehmlich im Sommer verbrachte – im Winter lebte Humes Familie zumeist in Edinburgh – und wohin er später häufig zurückkehrte.


Der Stammsitz der Homes (eigenes Foto)


"Hume-Land" (eigenes Foto - 1978)


Ninewells gehörte zu Chirnside (1) - die Gebäude, in denen Hume aufwuchs, sind nicht mehr erhalten (siehe die Abbildung unten). Eine Seite zu Chirnside mit Kirche und normannischem Portal, wo der junge Hume oft anwesend war, findet sich im Internet unter
www.chirnside.org.uk/
Die alte Stammburg der Homes (2) wurde unter Cromwell zerstört, es sind nur noch einige Teile erhalten, Abbildungen im Internet mit dem folgenden Link: http://www.armatura.connectfree.co.uk/hume.htm


Kirche und normannisches Portal in Chirnside



Rechts das Wohngebäude der Humes in Ninewells/Chirnside



Lawnmarket in Edinburgh.
Hier wohnte Hume zumindest ab seinem 12. Lebensjahr und besuchte die Universität.



Seit 1735 zweijähriger Aufenthalt in La Flèche, wo Hume wesentliche Teile seines Traktats über die
menschliche Natur
verfasste. Der Stich zeigt das dortige Kloster, in dem René Descartes erzogen worden war.



1739 erscheinen die beiden ersten Bände des Traktats,
1740 der abgebildete dritte Teil.



Im Jahre 1739 lernt Hume Francis Hutcheson kennen.



Nürnberg im 17. Jahrhundert (Kupferstich)

Bericht der NÜRNBERGER ZEITUNG über Humes Besuch in Franken

Im Jahre 1748 begleitet Hume General Sinclair auf einer Gesandtschaftsreise in verschiedene europäische Städte, die auch über Nürnberg führt. Streminger S. 298: Auch von Nürnberg waren alle "sehr angetan". Zwar seien die Häuser "altmodisch und von grotesker Gestalt (manchmal haben sie fünf- oder sechsstöckige Dachstuben)", jedoch "solid, gut gebaut, vollständig ausgestattet und sauber". Die Nürnberger sind hübsche Menschen, gut gekleidet und gut genährt", und die ganze Stadt durchwirkt "eine Atmosphäre von Fleiß und Zufriedenheit, ohne Prunk. Nürnberg ist eine "protestantische Republik an den Ufern eines Flusses (dessen Namen ich vergessen habe), der in den Main fließt. Er ist mit Booten befahrbar. Die Stadt hat eine große Ausdehnung." Das Haus Albrecht Dürers scheint Hume nicht besucht zu haben.
Hume setzt fort, daß er bald darauf katholischen Boden betrat und dort die ersten Anzeichen von Armut in Deutschland wahrnahm. Diese Beobachtung entspricht durchaus einem allgemeinen Urteil, demzufolge katholische Länder den protestantischen Ländern hinsichtlich der Wirtschaftskraft damals weit unterlegen waren. So ist die wissenschaftlich-technische Revolution vornehmlich eine Errungenschaft protestantischer Länder und deren Erziehung, die das Individuum und dessen Bildung – jeder solle die letzte Autorität, nämlich die Bibel, selbst befragen können – in den Vordergrund stellt.



Hume seit 1752 Bibliothekar in Edinburgh
Neue Wohnung: Riddle's Close, Lawnmarket



Adam Smith (1723-1790), Medaillon von J. Taissie, 1787)

1752 erster erhaltener Briefwechsel zwischen Hume und Adam Smith




Der Autor der Geschichte Englands im Jahre 1754
Gemälde von Allan Ramsay



Mme. de Boufflers (links) und Madame la duchesse de Lauzun
Gemälde von Carmontelle



"Tea in the English manner"
Gemälde von M.-B. Olivier (1766)

Mozart (links im Sessel) spielt Cembalo im Salon der vier Spiegel des Prinzen Conti. Mme Boufflers (mit Teller) bedient sich am Tisch. Es ist durchaus wahrscheinlich, daß Hume, der gerade um diese Zeit (Ende 1763) in deren Salon eingeführt wurde, dort Mozart getroffen hat.



David Hume, Gemälde von Louis Carrogis, um 1765


Links: Jean-Jacques Rousseau (1712-1778) - Portrait von Allan Ramsay, für David Hume gemalt (1766)
Rechts: Hume im Jahre 1766, Gemäde von Allan Ramsay (1766)

1766 Englandaufenthalt Rousseaus, enge Freundschaft und schließlich Streit mit Hume

Hume über Rousseau: "Er war wild entschlossen, sich in die Einsamkeit zu stürzen, trotz all meiner Einwände. Und ich sehe es kommen, daß er in dieser Situation so unglücklich sein wird wie er immer, in jeder Situation, unglücklich gewesen ist. ... Er hat während seines Lebens sehr wenig gelesen und nun jede Lektüre aufgegeben. Er hat sehr wenig gesehen und ist durchaus nicht neugierig, etwas zu sehen oder zu beobachten. Streng genommen, hat er wenig nachgedacht und studiert, und er besitzt in der Tat wenig Wissen. Er hat nur gefühlt, während seines ganzen Lebens, und in diesem Punkt erreicht seine Empfindsamkeit eine Höhe, die jenseits von allem liegt, was ich je erlebt habe. Aber sie gibt ihm ein intensiveres Gefühl des Schmerzes als der Freude. Er ist wie ein Mensch, der nicht nur seiner Kleider, sondern auch seiner Haut beraubt und in diesem Zustand hinausgetrieben wurde, um mit den wilden und ungestümen Elementen zu kämpfen, wie sie diese niedere Welt beständig stören." (LB 29/Streminger 550)
Siehe zum Streit zwischen Hume und Rousseau auch den Artikel in der WELT: Ganz Europa lacht über Philosophen




Edingurgh, St. David Street und St. Andrew Square.

Das Haus, das sich Hume, durch seine Schriften vermögend geworden, im Jahr 1771 erbaute, ist das oberste der rechten Häuserzeile, vor dem Square.





Das Grabmal Humes auf dem Friedhof am Calton Hill, Edinburgh



BBC Radio 4 führte eine Umfrage nach den größten Philosophen aller Zeiten durch - mit dem Ergebnis, dass David Hume mit 12,67 % hinter Karl Marx (27,93 %) auf Platz zwei lag, weit vor Ludwig Wittgenstein, Friedrich Nietzsche, Plato, Immanuel Kant, Thomas von Aquin, Sokrates, Aristoteles, und Karl Popper.
Die Resultate im Einzelnen finden Sie mit diesem Link.

Lesen Sie auch die Argumente von Julian Baggini für David Hume.


Die meisten der Abbildungen stammen aus dem Buch von Gerhard Streminger, David Hume. Sein Leben und sein Werk, Schöningh 1994. Zusammengestellt wurde die Bilder-Galerie von Helmut Walther.



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